Größter Sale des Jahres
Größter Sale des Jahres
Muttersein wirft viele Fragen auf. Wenn wir ehrlich sind, beginnen sie in unseren Köpfen und unserer Seele bereits am Tag der Empfängnis zu wirren. Muttersein – die Identität – und Mutter sein – das Machen – ist eine einzige große Frage, die sich darum dreht, ob wir „genug“ sind. Ich habe einerseits etwas länger überlegt und dann, als ich mich dazu entschieden habe, es zu tun, keine Sekunde gezögert, diesen Text zu schreiben. Er handelt vom Stillen und meinen Erfahrungen. Diesem einen „make it or break it“-Thema, an dem Frauen unmittelbar nach der Geburt verzweifeln oder aufblühen.
Ich gehörte, und schon alleine deshalb liegt mit so viel an diesen Zeilen, zu ersteren. Denn nachdem meine Tochter Olivia per Not-Kaiserschnitt das Licht ihrer, unserer Welt erblickte, fing ein regelrechter Kampf zwischen meinem Wunsch, meiner Überzeugung und der Realität einer Mutter an, deren Milch nicht ohne Schmerzen und viel, sehr viel Geduld floss.
Bevor ich ins Detail gehe, möchte ich jedoch zwei Dinge loswerden: Ob wir Mütter unsere Babys stillen oder nicht, ist keine binäre Wertung in „gute“ und „schlechte“ Mutter. Es ist einfach eine Entscheidung, die wir entweder selbstbewusst treffen oder uns von der Natur abgenommen wird. Manchmal klappt es sofort, manchmal erst nach längerer Zeit, manchmal geht es einfach nicht und manchmal möchten wir es einfach nicht. Aus Gründen, die jeder Frau überlassen sind. Ich selbst wollte schon immer stillen und meine Erfahrungen sammeln.
In meiner Story gehe ich ausführlicher darauf ein, daher erwähne ich es hier nur noch einmal kurz: Ich lebe mit der Autoimmunkrankheit „Hashimoto“. Eines der wirklich unangenehmen Symptome ist, dass die Haut teilweise sehr trocken und rissig ist. Die Schmerzen, die ich beim Stillen in Erfahrung bringen musste, kamen auch durch meine sehr wunde Haut um meine Brustwarzen. Es ist mir wichtig, das zu betonen, weil Kontext bei so sensiblen Themen wie dem Stillen einfach wichtig ist. Doch zurück zu meinem und Olivias nicht einfachen Weg zum Stillen.
Aufgrund des Kaiserschnitts lag ich ganze neun Tage im Krankenhaus. Rückblickend war das wahrscheinlich unsere Rettung, denn dort hatte ich nicht nur Zeit meinen Körper mehr oder weniger zu heilen, sondern mich in einer geschützten Umgebung voll und ganz auf unser Baby und das Stillen zu konzentrieren. Doch während sie trank, Olivia hatte bei der Geburt ein tolles Gewicht und dementsprechend Hunger, weinte ich. Vor Schmerz und Verzweiflung, weil ich dachte, dass sie nicht genug Milch erhält. So ging das mehrmals am Tag: Sie trank, ich weinte, sie trank, ich weinte. Mein Herz brach, obwohl ich wusste, dass es nicht brechen musste.
Die wunderbaren Hebammen des Krankenhauses pflichteten mir bei, dass mein Kind nicht unterernährt sei – auch wenn es manchmal weinte. Doch der Teufelskreis aus “mehr stillen, damit mehr Milch produziert wird”, machte mich fertig. Dazu kamen die Fragen, die ich eingangs erwähne: Lasse ich mein Kind durch meine Sturheit, durch meinen Wunsch, „das mit dem Stillen“ durchzuziehen, verhungern? Was mache ich falsch? Wieso hört mein Körper nicht auf mich? Weil ich nun mal so bin, wie ich bin, wollte ich mich auch nach einer Woche nicht geschlagen geben.
Ich glaube fundamental an Muttermilch. Was im Umkehrschluss aber nicht bedeutet, dass Pre-Milch “falsch” ist. Ich wollte meinem Kind – komme, was wolle – einfach die Möglichkeit geben, für einige Zeit in den Genuss von Muttermilch zu kommen. Auch bei Pumpkin Organics spielt Muttermilch eine tragende Rolle: Unser Konzept orientiert sich an der natürlichen Menge von Zucker in Muttermilch, der bei etwa 7 Gramm pro 100 Milliliter liegt. Unsere Snacks und Beikost werden nie mehr Zucker als diese natürliche Grenze enthalten.
Wie es oft im Leben ist, wurde die Situation besser, als ich lernte, etwas loszulassen. Als ich akzeptierte, dass Abpumpen und Zufüttern kein Weltuntergang sind. Unseren Kindern geht es gut, wenn es uns gut geht. Die Natur hat ganz wunderbare Mechanismen dafür geschaffen, dass ein Kind nicht einfach so verhungert – die Natur und moderne Pre-Milch-Hersteller, dafür sollten wir natürlich auch dankbar sein. Ich wurde mit der Zeit entspannter und stellte nach einem Monat vom Stillen auf Pre-Milchnahrung um. Es hilft manchmal, bei all dem Chaos das Lachen nicht zu verlieren. Sonst drehen wir durch, oder?
Aktuell bin ich mit meinem zweiten Kind schwanger und fühle so viel mehr Kontrolle über meinen Körper und meine Wünsche, als es noch bei Olivia der Fall war. Ich plane, zu stillen und neue Erfahrungen zu sammeln. Schaue aber, was auf uns zukommt. Meine ganz besondere Botschaft an mich und alle Mütter lautet daher: Wir geben nicht auf – wir haben nur viel durchgemacht. Vergesst das bitte nicht!