Ich bin in einer großen Familie aufgewachsen. Meine Kindheit habe ich umgeben von saftigen Weiden in Kanada verbracht. Essen war immer ein wichtiges Thema für mich und meine Familie. Wir haben alle zusammen gekocht, ich habe mit meinem Vater Gemüse geerntet. Dabei lernte ich, dass ein gesunder Boden, die Versorgung mit Nährstoffen und das Wachstum und die Gesundheit von Pflanzen zusammenhingen. Mit der Gesundheit von Menschen ist es nicht anders. Daher also mein Interesse für alles, was frisch, gesund und nachhaltig ist – und auch so schmeckt.
Als ich elf Jahre alt war, erkrankte meine Mutter. Sie verbrachte ein Jahr im Krankenhaus. Der Zusammenhalt in unserer Familie und das frische Essen, mit dem wir sie versorgten, sind bis heute wichtige Erinnerungen für mich. Damals wusste ich es natürlich noch nicht, aber diese Erfahrungen sollten einmal den Grundstein meines eigenen Unternehmens bilden: Spätestens dann wurde mir klar, dass gesunde Menschen von gesundem Essen abhängig sind. Und gesundes Essen basiert auf gesunden Pflanzen. Meine Mutter wurde wieder gesund und ich wurde zur Gemüse-Liebhaberin. Eine Leidenschaft, die Weichen für mein gesamtes Leben stellte.
Mir war klar, dass ich mit meinem Wissen rund ums Gemüse und meiner Liebe für alles Gesunde die Nahrungsmittelindustrie aufrütteln wollte. Ich musste einfach dazu beitragen, dass Snacks und jegliche Form von Ernährung für Babys, Kinder und Erwachsene gesünder wurden. Und gesünder bedeutete auch: weniger Zucker.
Dass ich in einem Zuhause aufwuchs, in dem gesundes Essen die Regel und zuckerhaltige Snacks die absolute Ausnahme waren, war nicht selbstverständlich. Mein Geschmack und meine Essensvorlieben wurden nicht von industriell verarbeitetem Essen, sondern von dem geprägt, was Kanadas Böden und die bunte Auswahl unserer Küche zu bieten hatten.
Nach dem Abitur studierte ich BWL. Ich wollte nicht nur über Ernährung informiert, sondern auch für die Prozesse in Betrieben und Verkauf- bzw. Kaufentscheidungen bestens ausgerüstet zu sein. Mein erster Job führte mich zu General Mills, einem der größten Lebensmittelkonzerne der USA. Kein nachhaltiges Familienunternehmen, sondern das volle Programm aus Frühstücksflocken, Fertiggerichten, Pizza, Pasta, Joghurt und mehr. Ich hätte auch zu einem Unternehmen gehen können, das meinen Werten eher entsprach, aber ich wollte dort etwas verändern, wo es sich lohnt. Ich ging dorthin, wo Zucker und Zusatzstoffe den Ton angaben. Ich ging dorthin, wo es um den Gewinn geht.
Die Folgen dessen können wir überall beobachten: Übergewicht und andere Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes bei Kindern. Doch anstatt mich davon entmutigen zu lassen, nutzte ich dies Missstände in der Lebensmittelindustrie als Basis für mein Wissen über Ernährung.
Auch ich habe irgendwann gemerkt, dass etwas mit meiner Gesundheit nicht stimmte. Ich war oft müde und fühlte mich nicht gut. Ich habe es auf den Stress geschoben. 2014 wurde bei mir dann Hashimoto diagnostiziert, eine chronische Entzündung der Schilddrüse, die dazu führt, dass nicht mehr ausreichend Hormone produziert werden. Ich ließ mich nicht unterkriegen und fing nach der Diagnose an, für meine Gesundheit zu kämpfen. Auch ermutigt durch die Genesungsgeschichte meiner Mutter nahm ich mir Zeit, den Zusammenhang von Ernährung und Gesundheit tiefer zu ergründen.
Zur Zeit meiner Diagnose las ich über die “Theorie der ersten 1.000 Tage”. Dieser unter Ernährungswissenschaftlern bekannte Ansatz besagt, dass man Kindern gesunde Ernährungsgewohnheiten für den Rest ihres Lebens beibringen kann – man muss nur früh genug damit anfangen. Ich war fasziniert von diesem Konzept, da es mich an meine eigene Kindheit erinnerte. Meine Liebe zu Gemüse war kein Zufall, sondern früh erlerntes Essverhalten. Ich war schnell überzeugt: Wer Kindern beibringt, gut zu essen, kann nachhaltigen EInfluss auf deren Gesundheit haben.
Ohne Florian gäbe es Pumpkin Organics nicht. Florian hat mir den Rücken freigehalten. Für mich und mein Unternehmen hat er seinen sehr gut bezahlten Job aufgegeben. Er hat mir ermöglicht, meinen lang gehegten Traum zu erfüllen. Er hat mir die Angst genommen, mit meiner Idee auf die Nase zu fallen, indem er mir gezeigt hat, dass er an mich und “Pumpkin Organics” glaubt.
Olivia ist unser Wunsch- und Wunderkind. Sie wächst mit zwei arbeitenden Eltern auf und sie erstaunt uns jeden Tag damit, wiewie selbstverständlich “Pumpkin Organics” auch in ihrem Leben eine Rolle spielt. Sie fragt uns mit ihren drei Jahren regelmäßig, ob wir von zu Hause oder im Büro arbeiten und ist vorne mit dabei, wenn es darum geht, neue Produkte zu testen. Wir haben damit nicht nur eine Tochter, sondern unsere ganz eigene, ehrliche Produkttesterin zur Welt gebracht. Jedes “no Mama” bedeutet für mich, dass ich zurück in die Küche gehe und die Rezepte so lange überarbeite, bis sie zufrieden ist.
Wie auch ich wächst Olivia mit gemeinsamen Abendessen und gemeinsamer Zeit in der Küche auf. Dabei klettert sie auf ihren Lerntum und hilft beim Gemüse waschen, Teig zubereiten oder verzieren. Auf unserer Fensterbank hat sie ihren eigenen Kräutergarten.
Ich wünschte mir, dass Kinder möglichst früh mit möglichst verschiedenen Geschmacksrichtungen, Texturen, Gerüchen bekannt gemacht werden, um zu verstehen, dass nicht alles, was gut schmeckt, zuckersüß sein muss.
Mit Pumpkin Organics habe ich eine Plattform für Themen geschaffen, für die ich zu 100 Prozent einstehe und brenne. Alle Produkte sind nachhaltig und haben den Standard, den ich mir für alle Kinder wünsche: 100 Prozent bio, kreativ, ohne Zucker und ohne Zusatzstoffe.