Kennst du das auch? Du sitzt vor deinem Baby und reichst ihm einen Löffel mit Gemüse, es öffnet den Mund und freut sich auf das Essen. Doch sobald es das Essen schmeckt, verzieht es das Gesicht. Warum passiert das so häufig und was steckt dahinter?
Ein potenzieller Grund könnte in der Evolution liegen: Wissenschaftliche Studien belegen, dass Kinder eine angeborene Vorliebe für Süßes haben und Gemüse zunächst ablehnen können. Unsere Vorfahren, umgeben von vielfältigen Pflanzen, entwickelten eine genetische Veranlagung und natürliche Schutzreaktion auf bitter oder sauer schmeckende Lebensmittel – diese hatten ganz einfach eine höhere Wahrscheinlichkeit, giftig zu sein.
Unser Körper hat also auf natürliche Weise gelernt, etwas abzulehnen, das gefährlich sein könnte. Das Geschmacksempfinden unserer ganz Kleinen bildet sich erst aus, sie stehen ja erst ganz am Anfang und sammeln Geschmackserfahrungen. Mit ihren vielen Geschmacksknospen reagieren sie deshalb noch einmal sensibler auf geschmackliche Facetten.
Die Süße von Mutter- oder Folgemilch tröstet unsere Babys und Kinder. Wusstest du, dass 100ml etwa 7g Zucker enthalten? In unserem Artikel "Was sollten wir über die ersten 1000 Tage mit Baby wissen?" erfährst du das und vieles Nützliche über die ersten zwei Jahre mit deinem Kind. Nach sechs Monaten reicht Muttermilch jedoch in der Regel nicht mehr aus, um den Ernährungsbedürfnissen von Babys gerecht zu werden. Sie bekommen eine sogenannte “Beikost” als Ergänzung. Von Dr. Robert D. Murray, einem renommierten Kinderarzt aus Ohio in den USA, wissen wir: Wenn Kinder sich nicht schon früh an nicht-süße Lebensmittel wie Gemüse gewöhnen und stattdessen süße Nahrung zu sich nehmen, könnte es viel länger dauern, bis sie gesunde Essgewohnheiten entwickeln.
Babys sollten daher an eine Vielzahl von Lebensmitteln mit verschiedenen Geschmacksrichtungen, Texturen und Farben herangeführt werden, um ihren eigenen Geschmack zu entwickeln und Gemüse als natürlich zugehörig zu empfinden. (2)
In dem Artikel „Süßes genießen: Zucker in der Säuglings- und Kleinkinderernährung“ (2) fasst Murray seine umfangreichen Forschungsarbeiten über Säuglingsnahrung und frühkindliche Ernährung zusammen. Er betont die negative Wirkung, die Zucker in den ersten Lebensjahren auf einen Säugling hat, und legt den Grundstein für gesunde Ernährungsgewohnheiten. Wegen der angeborenen Vorliebe für süße Nahrung, so Murray, sollten herb schmeckende Lebensmittel wie Gemüse bereits nach sechs Monaten eingeführt werden, um die Akzeptanz zu fördern.
Die kontrollierte Zufallsstudie „Babys erste Bissen“ (3) kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass Kinder, die während der Beikost früh Gemüse bekommen, fast doppelt so viel Gemüse essen wie diejenigen, die mehr Obst zu sich nehmen. Letztere verlangen dagegen mehr Obst, aber kein Gemüse. Kannst du es kaum erwarten, in deinem Baby Gemüseliebe zu wecken? Dann solltest du diesen Artikel lesen: "Wie lernen Kinder Gemüse lieben?"
Mit einer leckeren Vielfalt an Gemüse in einer Mahlzeit können wir die Kinder von Beginn an, das ganze Universum des Geschmacks kennenlernen lassen – und prägen, was sie später gern mögen werden.
Der Zweck dieses Artikels besteht lediglich darin, zu informieren und zu inspirieren, nicht aber, medizinische oder ernährungswissenschaftliche Ratschläge zu erteilen. Für den Fall, dass du Bedenken oder Fragen hast, empfiehlt Pumpkin Organics, einen medizinischen Ansprechpartner aufzusuchen und sich beraten zu lassen.
Hinweis: Ohne Zuckerzusatz (Zutaten enthalten von Natur aus Zucker)